In der Abendsonne des Hochsommers glättet sich allmählich die Oberfläche des Badesees. Viele Menschen hat er eingeladen zu schwimmen, zu toben und sich zu erfrischen. Nun wird es stiller... die Oberfläche glatt wie ein Spiegel, der den Tag reflektiert. Wie tief mag dieser See wohl sein? Wie tief reicht unser Geist? Welche Bewegungen gibt es ganz tief unten, wo niemand mehr hinschauen kann? Untrennbar von den Tiefen die Oberfläche, die ach so schnell in Bewegung gerät – ob durch vergnügliches Baden oder die unruhigen Winde des Lebens... Der See ist See so wie der Mensch Mensch ist: das Äußere Untrennbar von seinen Tiefen. Die großen Yogis wussten, dass weder die durch Freude noch die durch Schmerz und Drama ausgelöste Bewegung bedeutsam und anhaltend ist. Deshalb geht es mehr darum, die Bewegung überhaupt zum Ruhen zu bringen, um tiefere Weisheit und uns selbst zu erkennen. Ohne diese Erkenntnis treiben wir auf der Oberfläche und werden wie ein Boot von allen äußeren Bewegungen und auch den tieferen Strömungen hin- und hergeworfen. Unerheblich, welcher Praxis wir im Alltag nachgehen: wenn sie nur eine Erfahrung ist, ohne langanhaltend tiefere Stille zu bewegen, wird sie uns nicht mit unseren Tiefen verbinden. So stehen die Yogis auf der Matte, um den Tanz des Lebens, um einen Stillpunkt herum zu erfahren, um schließlich alle Bewegungen loszulassen und aus der Stille heraus dem Leben zu begegnen.
Mit sommerlichen Grüßen und der Motivation, dran zu bleiben,
Euer Zentrumsteam!